tool KIT: Kindergarten Ternitz
Ternitz

basic data

object type Kindergarten
builder-owner Stadtgemeinde Ternitz
builder Alpine Bau
location Ternitz | Österreich
completion 09 / 2010
copyright pictures Herta Hurnaus

Seit Herbst 2010 findet der `Werkzeugkasten´ der Architektengruppe "AllesWirdGut" bereits eifrig Verwendung. 2008 überzeugte das Konzept der multifunktional nutzbaren Erschließungsräume bereits im Wettbewerb, jetzt als Spaß machendes `tool KIT´ für die nächste Ternitzer Generation.

KI(ndergarten) T(ernitz) gibt den Kindern die beste Ausrüstung – ein tool KIT, das Spaß macht.

Ein Flachbau von 30x40m mit einem zentralen Innenhof. Der Rundgang um den Hof erschließt alle Räume und ist so überdimensioniert, dass er nicht nur Gang, sondern gemeinschaftlicher Spielbereich für alle Kindergartengruppen wird – für Bobby Cars gilt Rechtsverkehr! Der Innenhof ist eine Erweiterung der angrenzenden Bewegungsräume – ein Cabrio-Raum – immer offen. Die Gruppenräume bieten für jede Lust und Laune den richtigen Rahmen: hell - dunkel, hoch - niedrig, steil – flach… Panoramafenster über die volle Raumbreite erweitern die „Zimmer“ in den Garten. Farben und Materialien sind erdig und warm. Wir liefern den Rahmen, der alles offen lässt: Das Bild erschaffen die Kinder ständig neu. Work in progress.
Der langgestreckte flache Baukörper mit anschließenden großen Gärten im Südwesten und Südosten fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Punktuell ist der Baukörper durch die Rückzugsbereiche der Gruppenräume im OG und die Auffaltung des Daches im Bereich der Bewegungsräume akzentuiert. Ein offener Vorplatz zum Kindergarten entlang der Erschließungsstraße im Nordwesten des Grundstückes schafft einen attraktiven Zugang zum Kindergarten und entsprechende Distanz zum Straßenraum.
Der zentrale, großzügige Innenhof bietet Tageslicht und Ausblick für die Erschließungszonen und schafft einen überraschenden Akzent im Eingangsbereich. Die offenen Garderoben ermöglichen Ausblicke in den Garten.
Alle Gruppenräume sind zum Garten im Südosten bzw. Südwesten orientiert. Die Organisation der Garderoben als „Schmutzschleusen“ mit direktem Gartenzugang ermöglicht die Verbindung der Gruppenräume zum Freiraum auf kürzestem Weg! Die Rückzugsbereiche sind räumlich vom Gruppenraum abgesetzt, über einen Luftraum aber so verbunden, dass der Kontakt zum Gruppenraum gewährleistet ist. Darüber hinaus fällt, ähnlich einem Oberlicht, über den Luftraum Tageslicht vom Rückzugsbereich in den Gruppenraum.
Die Bewegungsräume sind zweiseitig orientiert und belichtet: Über die Fassade nach Nordwesten und über eine teilverglaste Innenwand zum Innenhof. Die Auffaltung des Daches schafft genügend Luftvolumen für Spiel und Bewegung. Die Bewegungsräume können über große Schiebetüren flexibel getrennt oder verbunden werden. Der Innenhof mit sauberem Holzbelag funktioniert als zusätzlicher Bewegungsraum im Freien und kann, falls erwünscht, mit den innen liegenden Bewegungsräumen zu einer großen Einheit verbunden werden. Die Organisation der Bewegungsräume und die Synergie mit dem Hof schaffen einen ausgezeichneten Rahmen für Veranstaltungen wie Elternabende, ein Sommerfest etc.
Dem Kindergarten steht ein vielfältiges Angebot an Freiräumen zur Verfügung: Neben den großen Gartenbereichen im Südosten und Südwesten, ausgestattet mit Abenteuer- und Rodelhügel, Sandspielplätzen mit Brunnen, befestigten Wegen und Flächen zum Roller- und Traktorfahren, Klettergerüsten, Rutschen und Schaukeln, bietet der Innenhof einen sauberen Freiraum, der mit Hausschuhen benutzbar ist und als multifunktionaler Freiraum auch bei Veranstaltungen flexibel integriert werden kann. Den Gruppenräumen sind schmale Holzterrassen vorgelagert, welche die Räume über die großen Schiebtüren zum Garten erweitern und das Spielen im Freien ermöglichen ohne die „Gartenausrüstung“ zu benötigen.

Konstruktion und Material

Tragende Bauteile sind in Stahlbeton ausgeführt. Sie sind auf ein Minimum reduziert um langfristig Flexibilität für Adaptierungen zu ermöglichen.  Gestalterisch wird der Baukörper von drei Materialien bestimmt: Im „Berührungsbereich“ im Erdgeschoß eine Holzfassade aus braun imprägnierten Lärchenleisten unterschiedlicher Breite mit vertikalen Fugen, welche durch die Fensteröffnungen und Verglasungen unterbrochen und strukturiert ist. Darüber ein sandfarbener Putz mit grober Körnung.

Energieefizienz / Ökologie

Der Baukörper ist im Verhältnis zur Bauaufgabe und Organisation kompakt gehalten. Die Gebäudehülle, speziell Dachfläche , erdberührte Bodenplatte (GEOMATERIALS Schaumglasschotter) und Verglasungen (dreifach Verglasung), ist sehr gut gedämmt. Der Verglasungsanteil ist in Bezug auf die erforderliche sehr gute Tagesbelichtung gering gehalten. Bauliche Verschattung mittels Pergola-Vordächern im Bereich der Gruppenräume und Dachüberstand beim Innenhof verhindern sommerliche Überhitzung und ersparen aufwändigen außenliegenden Sonnenschutz, welcher außerdem den freien Ausblick behindert.
Das Flachdach ist extensiv begrünt.

Bodenaufbau:

Bodenplatte
PE-Folie
40 cm GEOMATERIALS Schaumglasschotter verdichtet 1,3:1
Geotextil
Erdplanum

 

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