Kunst-­Stück: Von Langer Hand geplant
79111 Freiburg

Grunddaten

Objekttyp Einfamilienhaus
Urheber Dipl. Ing. Freier Architekt Matthias Lange, Freiburg
Standort 79111 Freiburg | Deutschland
Fertigstellung 06 / 2013
Copyright Bilder Dipl. Ing. Freier Architekt Matthias Lange, Freiburg

Nachhaltige Baustoffe Ökonomisch verarbeitet:
Haus des Jahres 2013 - Top 25 Award bei der Zeitschrift "Schöner Wohnen"

Bei diesem Bauvorhaben handelt es sich eine Nachverdichtung des Ortkerns von Freiburg St. Georgen auf einem vermeintlich schwierig zu bebauendem Grundstück und somit die Zusammenführung von historischer und zukunftsorientierter Baukultur. Die Belichtung des Gebäudes auf dem langgestreckten Grundstück konnte nur über großflächige Nord- und Südfassaden realisiert werden.

Der Übergang zwischen dem Innen- und Außenbereich ist fließend (ebenerdige Austritte im EG, ebenerdige Balkone und Atrium im OG). Die Balkone dienen u.a. auch als Sicht- und Wetterschutz.

Es wurde viel Wert auf die Verwendung fast ausschließlich baubiologisch unbedenklicher, hochwertiger und somit auch nachhaltiger Materialien gelegt:

GEOMATERIALS Schaumglas als Dämmschicht unter der Bodenplatte
Beton als sichtbare Oberfläche an Boden/Wand/Decke
Geölt und gewachste Eiche-Massivholzböden
Holzfasereinblasdämmung
Unbehandelte Metallfassade
Unbehandelte Eichenholzfassade
Weitestgehende Vermeidung von Anstrichen, Kunststoffen, Kleb- und Dichtstoffen

Es gibt keine technischen Installationen in den Holrahmenbauaußenwänden oder Betoninnenwänden. Ebenso wurde auf die klare Trennung der verwendeten Baustoffe und die Reduzierung auf das Wesentliche geachtet. Fast alle verwendeten Baustoffe können nach heutigen Erkenntnissen beim Abriss wieder recycelt werden. Durch diese vorausschauende Planung mit den Fachfirmen und Fachingenieuren konnte letztendlich ein sehr hochwertiges und dennoch preisgünstiges Objekt realisiert werden.

Energiekonzept

Tageslichtnutzung bis weit in die Räume hinein
Verglasung speziell gewählt nach u-Wert und g- Wert, geringer Profilanteil, nur Drehfenster (dauerhafte Dichtigkeit gewährleistet)
Fensteröffnungsflächen ermöglichen bestmögliche Querlüftung (jederzeit möglich aber nicht erforderlich)
Gründach für eine verzögerte Versickerung des Regenwassers und Klimatisierung des Hauses durch Verdunstungskälte im Sommer und verbesserter Dämmung im Winter
Scheitholzofen im Wohnraum mit Wassertasche in Kombination mit Solarthermie
Großflächenheizkörper (> 280 qm Betonkerntemperierung in Boden/Wand/Decke - Vorlauftemperatur: 24 °C - 28 °C als Strahlungsflächen - Energieeinsparung >> 30 %
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Wirkungsgrad > 95 %). Erdkollektor für passive winterliche Aufwärmung und sommerliche Abkühlung der Außenluft um ≥ 10 °C 
Verglasung speziell gewählt nach u-Wert und g- Wert, geringer Profilanteil, nur Drehfenster (dauerhafte Dichtigkeit)
Fensteröffnungsflächen ermöglichen bestmögliche Querlüftung (jederzeit möglich aber nicht erforderlich)
Brauchwassernutzung über eine Zisterne
Thermische Zonierung der Räume im Gebäude (horizontal, vertikal, sozial)
Technische Zonierung der Räume um die Installationswand in der Mitte des Gebäudes (extrem kurze Wege für sämtliche Medien wie Strom, Datenkabel, Vor-Rücklauf der Bauteiltemperierung, Lüftung)
Keine technische Installationen in den Holzrahmenbauaußenwänden oder Betoninnenwänden (Kostenersparnis, Verbesserung der Luftdichtigkeit und des Schallschutzes)
Vorbereitung für spätere Geothermieanwendung (Derzeit noch zu hohe Investitionskosten. Es wird eine spätere Energieautarkie angestrebt)
Holzrahmenbauaußenwände dienen nur dem sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz
Konstruktiver Sonnenschutz durch die weit auskragenden Balkone (kein mechanischer Sonnenschutz nötig!)
Betoninnenwände und -böden zur Statik, Wärmeverbreitung und Wärmespeicherung
Kompakte Bauweise und daraus resultierend ein sehr gutes A/V-Verhältnis
200 t Beton als Langzeitwärmespeicher, um Tag/Nacht- als auch Sommer/Winterdifferenzen zu kompensieren

Bodenaufbau

Sandbett
Kühlungsleitungen
45 cm GEOMATERIALS 1,3:1 verdichtet
PE Folie
Bodenplatte als Flachgründung mit integrierter Temperierung auf der oberen Bewehrungslage
Energiedaten

Endenergiebedarf    = 35 kWh/qm a
Primärenergiebedarf    =  7 kWh/qm a    (Scheitholz)
 

Pläne

   Grundriss Dachaufsicht Ansicht Ost
   Grundriss Dachgeschoss Ansicht Nord
   Grundriss Erdgeschoss Ansicht Süd
   Grundriss Obergeschoss Ansicht West
   Längs- Querschnitt 1-1 2-2

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